Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll.
Nicht, weil ich mich schäme oder nicht zu meiner Lidstraffung stehe. Ganz im Gegenteil. Ich bin stolz auf jeden Eingriff!
Ein ästhetischer Eingriff ist nunmal etwas sehr Persönliches, etwas Intimes. Und ja, auch was Verletzliches.
In unserer Gesellschaft sind Schönheitsoperationen nach wie vor ein Tabuthema. Während ästhetische Eingriffe In Ländern wie Polen, den Arabischen Emiraten, oder den USA schon längst salonfähig sind, wird hierzulande noch oft darüber geschwiegen. Schade eigentlich.
Frauen, die sich solchen Eingriffen unterziehen, gelten (leider noch immer) als eitel, unsicher oder gar als oberflächlich.
Und genau deswegen finde ich es wichtig meine Geschichte zu erzählen. Ich möchte mich zeigen!
Ja, ich bin eine von 71.604 Patienten (Quelle: DGÄPC 2024) in Deutschland, die sich jährlich für eine Oberlidstraffung entscheiden.
Ich möchte anderen Frauen Mut machen, sie vielleicht ein Stück weit auf ihrem ästhetischen Weg begleiten. Ich tue das mit meiner persönlichen Erfahrung.
Ganz ohne Hochglanz-Fake und PR-Geschwurbel.
Hinweis zum medizinischen Bildmaterial im Beitrag:
In diesem Beitrag zeige ich Bilder aus meiner Lidstraffung. Darunter finden sich Fotos der entnommenen Haut nach dem Eingriff.
Die Aufnahmen sind nicht blutig, oder extrem. Sie zeigen reale Ergebnisse eines ästhetischen Eingriffs
Falls du empfindlich auf medizinische Inhalte reagierst, überspringe den mittleren Teil, oder scrolle vorsichtig weiter.
Wie ich zur Lidstraffung kam, obwohl ich erst nicht wusste, dass ich eine brauche.
Ich weiß, dieser Abschnitt wird vielleicht nicht jedem gefallen. Und ganz ehrlich: mir auch nicht. Beim Schreiben fühlt sich dieser Abschnitt wie ein kleiner Verrat an. Ein Verrat an niptuckinsights, an meiner Firma und wofür sie steht.
Denn: Bis zum Jahr 2020 wusste ich nicht einmal, dass ich eine Lidstraffung überhaupt brauche!
Say whaaat? Richtig gelesen.
Ich war 36 Jahre alt. Das Thema Schönheitsoperationen existierte für mich nur in Hochglanz-Magazinen oder aufm Berliner Ku’damm. Es war weit weg von meiner Realität. Bis eine Freundin mein Bild davon komplett veränderte.
Ein Blick in eine andere Welt und der erste Impuls.
2019 fing die besagte Freundin einen Job bei einem sehr renommierten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie an. Die Praxis, für die sie arbeitete, fühlte sich für mich an wie eine Parallelwelt. Ich konnte es kaum in Worte fassen: Ich war geflasht vom Interieur, dem durchgestylten Personal, der fancy Seife auf der Toilette und natürlich dem Klientel, das dort ein und aus ging.
Es hatte etwas von einem Kosmetikbesuch im Luxushotel. Halt eben mit Skalpell.
Eines Abends ließ sich meine Freundin nach Feierabend von ihrem Chef die Oberlider straffen. Sie litt schon länger unter Schlupflidern und nutzte nun die Gelegenheit, sich ihr „Problem“ unter lokaler Betäubung entfernen zu lassen. Ich holte sie nach dem Eingriff ab.
Wir saßen noch eine Weile auf dem Balkon der Praxis, mit Blick auf den Ku’damm. Sie war leicht benebelt, aber sonst völlig fit. Nach etwa 20 Minuten kam eine Kollegin dazu, und wir kamen ins Gespräch.
Der Moment der Erkenntnis:“Deine Oberlider!“
Irgendwann stellte ich dieser Kollegin die Frage, die man besser nur Menschen stellt, deren Antwort man aushalten kann:
„Was würdest du an mir ändern?“
Sie schaute mich kurz an, zögerte, und sagte dann:
„Die Oberlider!“
Ich war irritiert. Klar, ich hatte etwas überschüssige Haut an den Lidern. Aber wirklich beschäftigt hatte mich das bisher nicht. Sie holte einen Spiegel und einen Kugelschreiber, hob damit die überschüssige Haut an und sagte:
„Das ist dein eigentliches Augenlid.“
Und da war er! Der Gedanke, dass ich vielleicht doch eine Lidstraffung brauchen könnte.
Von diesem Moment an konnte ich plötzlich nichts anderes mehr sehen als diese hängenden, müde wirkenden Oberlider.
Die Entscheidung war schnell gefallen. Zweifel? Keine!
Der passende Facharzt? Naheliegend: Nines Chef. Ich vereinbarte einen Beratungstermin. Ganz ohne Zweifel. Bei Nine hatte doch auch alles reibungslos funktioniert…
Der Beratungstermin: Kompetenz-Check, Vertrauen und die ersten konkrete Schritte.
Eins vorweg: Der Facharzt, bei dem ich meinen Beratungstermin hatte, also Nines Chef, hat die Messlatte für Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie extrem hoch gelegt.
Er war nicht nur Vorsitzender des Berliner Arbeitskreises für Ästhetische Chirurgie, sondern ist heute Vizepräsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM) und zudem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Bestens vernetzt und fachlich ganz oben mit dabei.
Ich kannte ihn bereits durch meine Besuche in der Praxis, die mir durch meine Freundin vertraut geworden war. Das Beratungsgespräch war entsprechend entspannt und fand auf Augenhöhe statt. Er nahm sich viel Zeit, erklärte mir den Eingriff Schritt für Schritt und klärte mich transparent über alle möglichen Risiken auf. Ohne Panikmache, aber auch ohne Schönrednerei.
Was mich besonders beeindruckte: Seine Haltung zur Patientensicherheit. Obwohl er den Eingriff seit über 20 Jahren nahezu täglich durchführte, wollte er nichts dem Zufall überlassen. Vor dem OP-Termin bestand er auf ein großes Blutbild, um sicherzustellen, dass mein Körper den Eingriff gut verkraftet.
Ein Detail, das mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist.
Der Tag der OP: Angstschweiß, Adrenalin und überraschend viel Ruhe.
Ich hatte mir einen halben Tag Urlaub genommen. Es war ein heißer, drückender Sommertag. Mein Puls? Weit oben. Ehrlich gesagt: Ich machte mir in die Hose.
In der Praxis herrschte eine entspannte Wochenendstimmung. OP-Schwester Saskia begrüßte mich herzlich:
„Schön, dass du da bist. Setz dich noch ein paar Minuten ins Wartezimmer, ich komme gleich mit dem Papierkram zu dir.“
Ich trug einen Jeansrock. Meine Beine klebten an der Ledercouch. Ob das Angstschweiß war oder einfach die Hitze? Vermutlich beides.
In Stressmomenten wird Zeit relativ. Zehn Minuten fühlten sich an wie vierzig. Dann kam Saskia mit der Einverständniserklärung, einer Beruhigungstablette und einem Breitbandantibiotikum. Letzteres war rein vorsorglich, um Entzündungen zu vermeiden.
Ich unterschrieb alles: den OP-Ablauf, die Gebührenordnung, die rechtliche Zustimmung. Denn rechtlich gesehen gilt eine Schönheits-OP als Körperverletzung, auch wenn sie freiwillig ist.
Letzte Aufklärung, Abschminken und ab in den OP!
Der Chirurg kam noch einmal persönlich, um den Ablauf durchzugehen und mich erneut über mögliche Risiken aufzuklären. Dann hieß es: abschminken.
Schwester Saskia begleitete mich in den OP-Raum. Mein Puls stieg erneut. Ich fragte mich, wann diese Beruhigungstablette endlich wirken würde.
Da war er: der OP-Tisch, oder besser gesagt, ein OP-Sessel. Auch hier klebten meine Beine an der Unterlage. Vielleicht vor Aufregung, vielleicht wegen der Hitze. Oder beides. Ein mulmiges Gefühl hatte ich schon. Es ging schließlich um mein Gesicht.
Chirurg: „Möchtest du, dass ich jeden Schritt erkläre und kommentiere?“
Ich: „Ja, bitte!“
Lokalanästhesie und Lidstraffung unter Adrenalin.
Die Augen wurden lokal betäubt. Pro Auge etwa vier bis sechs Injektionen. Es war nicht angenehm, aber auszuhalten.
Warum keine Vollnarkose? Ganz einfach:
Unter Vollnarkose können die Augen anschwellen, was das Risiko erhöht, dass zu viel oder zu wenig Haut entfernt wird. Eine Lokalanästhesie ist zudem schonender für Patient*in.
Ich fragte den Chirurgen, was in der Betäubung enthalten sei.
Antwort: „Unter anderem Adrenalin.“
Ich: „Interessant.“
Langsam setzte die Beruhigungstablette ein, und ich entspannte mich.
Ein Schnitt, ein Ziehen, ein unangenehmer Geruch: Die Lidstraffung im Detail.
Wir begannen mit dem rechten Auge. Ich spürte kaum etwas. Nur ein leichtes Ziehen, etwas Druck, als das Fettgewebe entfernt wurde.
Unangenehm war vor allem das Veröden der Wunde: Es roch nach verbrannter Haut.
Nach etwa 20 Minuten war das rechte Auge fertig. Danach ging es zum linken: gleicher Ablauf, gleiche Dauer, gleicher Geruch.
Nach rund 45 Minuten war der Eingriff vorbei.
Ich: „Das war’s?“
Chirurg: „Ja, das war’s.“
Der erste Blick in den Spiegel: Gar nicht so schlimm!

Die Rückenlehne wurde langsam hochgefahren. Ich sortierte mich. Zuerst traute ich mich nicht, in den Spiegel zu schauen. Doch dann: Es sah gar nicht schlimm aus.
Die Nähte waren abgeklebt, die Unterlider ebenfalls zur Vorbeugung von blauen Flecken.
Meine Stimmung? Gut.
Die Nachsorge.
Wir vereinbarten einen Kontrolltermin in einer Woche zum Fädenziehen. Bis dahin galt:
- Kühlen, kühlen, kühlen!
- Kein Wasser im Gesicht
- Keine direkte Sonneneinstrahlung
- Schlafen in erhöhter Rückenlage
- Kein Sport, keine Sauna, keine körperlichen Anstrengungen
- Keine Hauptpflegeprodukte
- Kein Nikotin, kein Alkohol
Die ersten Tage nach der OP: Kühlen, Schlafmangel und kleine Glücksmomente.
Die ersten Tage nach der OP lassen sich so zusammenfassen: Schlaflose Nächte, dauerhaftes Kühlen und der sehnliche Wunsch, das Gesicht endlich wieder normal waschen zu können. Stattdessen: vorsichtiges Tupfen mit dem Lappen und beim Haare waschen den Kopf weeeeiiit nach hinten legen, damit bloß kein Wasser an die Augen kommt.
Augen 5 Tage nach der Lidstraffung.
Rückblickend muss ich sagen: Eine Lidstraffung im Hochsommer war keine gute Idee. Die Hitze machte mir zu schaffen. Zudem war durch die erhöhte Lichtempfindlichkeit jede Sonnenminute eine Herausforderung. Ohne Sonnenbrille ging gar nichts!
Fädenziehen und das beste Gefühl der Welt: Normal duschen!
Nach etwa sechs Tagen wurden die Fäden gezogen. Und nach zwei Wochen durfte ich endlich wieder Wasser über mein Gesicht laufen lassen. Das beste Gefühl ever!
Augen 10 Tage nach der Lidstraffung.
Mit jedem Tag konnte ich die Fortschritte sehen: weniger Schwellung, feinere Linien, wachere Augen.
Und mit jedem Blick in den Spiegel mochte ich mein „neues Ich“ ein Stück mehr.
Vielleicht lag es daran, dass ich keinerlei überzogene Erwartungen hatte. Ich ließ es einfach auf mich zukommen und wurde positiv überrascht.
Netter Nebeneffekt der Lidstraffung: Eine faltenfreie Stirn.
Was ich übrigens nicht erwartet hatte: Meine Stirn war plötzlich glatter als zuvor.
Warum? Ganz einfach: Vor dem Eingriff musste ich oft die Stirn runzeln, um die hängenden Lider auszugleichen. Jetzt war das überflüssig. Die Spannung verschwand, und mit ihr: die Stirnfalten.
Der seltsamste Moment nach 14 Tagen:
Sich das erste mal die Wimpern zu tuschen. Ich merkte so…gar nichts.
Das war ein bizarrer Moment und die „Taubheit“ ließ nach wenigen Tagen nach.
Mein persönliches Fazit zur Lidstraffung.
Auch wenn ich mich zur Lidstraffung letztlich eher „hinreißen“ ließ, bereue ich es keine Sekunde.
Würde ich es wieder tun?
Ja, sofort.
War der Eingriff notwendig?
Rückblickend: definitiv!
Sehe ich jünger und wacher aus?
Doppel-Ja!
Es ist fast surreal: Wenn ich alte Fotos von mir sehe, erkenne ich mich teilweise kaum wieder. Meine Augen wirken heute nicht nur offener, sondern mein gesamter Gesichtsausdruck hat an Frische und Natürlichkeit gewonnen.
Für wen lohnt sich eine Lidstraffung?
Ich würde den Eingriff all denjenigen empfehlen, die unter mittelstarker bis starker überschüssiger Haut an den Oberlidern leiden. Egal ob aus ästhetischen oder funktionalen Gründen (z. B. Sichtfeldbeeinträchtigung).
Und so sehr Cremes und Seren auch clever vermarktet werden: Hängende Lider lassen sich nicht wegcremen. Wenn Haut einmal überschüssig ist, hilft nur chirurgisches Entfernen. So ehrlich muss man sein!
Ein paar letzte Worte:
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht zur Lidstraffung konnte dir einen ehrlichen Einblick geben.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, selbst eine Lidstraffung machen zu lassen, wünsche ich dir vor allem eines: eine Entscheidung aus Überzeugung! Nur für dich!!!!!!
Du hast Fragen zu meinem Eingriff, zur Heilung oder zu den Kosten? Schreib mir gern in den direkt per Nachricht.
Hast du selbst Erfahrungen mit ästhetischen Eingriffen gemacht? Ich freue mich, wenn du sie teilst!
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Du bist dir unsicher, ob du dich überhaupt einer Lidstraffung unterziehen solltest? Hier geht es zum Artikel „11 entscheidende Fragen, die du dir vor einer Lidstraffung stellen solltest“
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