Warum ich mich für eine Nasenkorrektur entschied.
Nasen sind schon irgendwie eigenwillig. Es gibt sie in unzähligen Formen: groß, klein, gerade, gebogen, mit Höcker, nach oben oder unten gerichtet. Ohne Nasen würden unsere Gesichter ausdruckslos wirken. Eine Nase gibt unserem Gesicht erst einen Charakter. Außerdem erzählen Nasen Geschichten: über unsere Herkunft, unsere Familie, manchmal sogar über unsere Vergangenheit. Kurz: Ohne Nase geht es also nicht.
Lange Zeit habe ich mir über meine eigene Nase kaum Gedanken gemacht. Bis zu meinem 37. Lebensjahr fand ich sie einfach „okay“. Unauffällig. „Ist halt ne Nase“.
Irgendwann änderte sich das. Vielleicht lag es am Älterwerden, vielleicht auch daran, dass Nasen – wie übrigens auch Ohren – tatsächlich weiterwachsen. Oder es war der Moment, in dem ich mein Seitenprofil betrachtete und darin plötzlich meinen Vater sah. Rückblickend kann ich es nicht mehr ganz genau sagen. Vermutlich eine Mischung aus beidem.
Versteht mich nicht falsch! Ich liebe meinen Vater sehr. Aber wie viele Familien haben auch wir Höhen und Tiefen erlebt. In meiner Nase spiegelte sich nicht nur ein Erbteil, sondern auch ein Kapitel, das ich emotional abschließen wollte. Mit der Nasenkorrektur wollte ich symbolisch etwas loslassen, was einfach nicht mehr zu mir gehörte.
In diesem Artikel nehme ich euch mit auf meine persönliche Rhinoplastik-Reise: von der Entscheidung zur Nasenkorrektur, dem Tag des Eingriffs, der Heilungsphase bis hin zum Kennenlernen meines „neuen Ichs“.
Ein vorab Hinweis zum Bildmaterial im Beitrag:
Im Beitrag zeige ich authentische Fotos aus meiner Nasenkorrektur. Darunter auch Aufnahmen direkt nach dem Eingriff. Keine Sorge: Die Bilder sind nicht blutig oder verstörend, sondern zeigen reale Ergebnisse eines ästhetischen Eingriffs.
Falls du empfindlich auf medizinische Darstellungen reagierst, überspringe den mittleren Teil oder scrolle langsam weiter.
Die Suche nach dem richtigen plastischen Chirurgen für meine Nasenkorrektur.
Die Suche nach einem passenden Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie war für mich erstaunlich einfach. Schon im Sommer 2024 hatte ich bei meinem Chirurgen eine eher ungewöhnliche ästhetische Korrektur durchführen lassen: eine Hinterkopfkorrektur mit Implantat. Zugegeben, ein Eingriff, der in Deutschland nur äußerst selten vorgenommen wird. (Darüber werde ich zu gegebener Zeit ausführlich berichten. Es lohnt sich!)
Schon einen Tag nach meiner Hinterkopf-OP, noch etwas benommen, stellte ich meinem Chirurgen folgende Frage: „Können Sie auch Nasen?“
Seine Antwort war klar und charmant-professionell: „Ja, kann ich. Aber bitte erholen Sie sich zuerst vollständig.“
Ich grinste: „Aye aye, Doktor. Wir sehen uns im Frühling!“
Und so kam es. Am 27. Februar 2025 saß ich im ICE, der wie immer auf sich warten ließ, Richtung Düsseldorf auf dem Weg zu meinem Beratungsgespräch.
Was soll ich sagen: Ich liebe meinen Chirurgen. Wirklich. Nicht nur wegen seiner fachlichen Kompetenz, sondern weil er eine seltene Mischung aus Empathie, Humor und chirurgischer Präzision mitbringt. Die Beratung war intensiv, ehrlich und umfassend:
Er erklärte mir die genaue OP-Technik, zeigte auf, wo die Schnitte gesetzt werden, wie die Nasenscheidewand gegebenenfalls in Position gebracht wird (falls nötig), und welche Risiken bestehen können: darunter Asymmetrien, Schwellungen, oder im Extremfall auch ein unbefriedigendes ästhetisches Ergebnis. Beim letzteren wusste ich, dass das nicht passieren wird.
Dann sagte er ganz direkt und mit einem Augenzwinkern:
„Frau Hütter, ich mache natürliche Nasen. Nicht, dass Sie sich später beschweren, das Ergebnis sei nicht künstlich genug!“
Ich musste lachen. Aber irgendwie blieb dieser Satz hängen. Verrückt, dass so etwas heute überhaupt gesagt werden muss. Offenbar erwarten viele Patientinnen „perfekt operierte“ Nasen. Instagram-Filter in 3D also. Für mich war aber genau das Gegenteil wichtig: Ich wollte ein Ergebnis, das sich harmonisch in mein Gesicht einfügt, ohne als OP erkennbar zu sein.
Mein Chirurg hatte bis dato über 200 Nasenkorrekturen durchgeführt. Seine Erfahrung gab mir ein gutes Gefühl.
Bei mir sei „nicht viel zu tun“, meinte er. Ziel war: den Nasenhöcker entfernen, die Spitze dezent anheben. Ob die Nasenflügel zusätzlich verschmälert würden, wollte er erst im OP-Saal entscheiden, je nachdem, wie es zur Gesamtästhetik im Gesicht passt. Sollte es unnatürlich wirken, würde er darauf verzichten. Das nenne ich chirurgische Integrität.
Da die Operation unter Vollnarkose stattfinden sollte, war eine Übernachtung in der Klinik vorgesehen. Und ja, ich bestand auf „mein Bett“. Jenes, das ich schon nach meiner Hinterkopf-OP bezogen hatte. Ich bin halt ein Gewohnheitstier…
Der Tag der Nasenkorrektur: Ablauf, Vorbereitung und meine persönlichen Eindrücke.
Nach dem Beratungstermin am 27. Februar 2025 bekam ich direkt eine Thrombosespritze mit nach Hause. Die sollte ich mir am Vorabend der OP um 21 Uhr selbst verabreichen. Warum eigentlich? Durch die Vollnarkose und die körperlich eingeschränkte Bewegung direkt nach dem Eingriff steigt das Risiko für Thrombosen. Eine sogenannte Heparin-Prophylaxe hilft, dieses Risiko deutlich zu senken. Better safe than sorry…
Am Vorabend hatte ich zusätzlich ein ausführliches Gespräch mit dem Anästhesisten. Er klärte mich über die Narkose auf, sowie mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kreislaufschwäche oder Halsschmerzen nach dem Aufwachen. Besonders wichtig waren die Nüchternheitsregeln:
6 Stunden vor der OP nichts essen (für mich kein Problem, um 3 Uhr morgens schlafe ich ohnehin).
2 Stunden vorher nichts mehr trinken, auch kein Wasser. Kaffee, Cola, Energiedrinks und Tees sind eh tabu! Falls ich mich am Tag des Eingriffs krank fühlen sollte, müsste ich unbedingt Bescheid geben. Eine OP unter Vollnarkose bei einem geschwächten Immunsystem birgt erhebliche Risiken.
Ankunft in der Klinik.
Am 19. März 2025, 7 Uhr morgens, verlasse ich mein Hotel in der Düsseldorfer Innenstadt. Laut Google Maps sind es knapp 30 Minuten zu Fuß bis zur Klinik. Ich bin wach, aufgeregt und spaziere frisch geduscht, mit klarer Luft in der Nase (zumindest noch), los. Die Stadt ist still, fast medidativ. Nur ein paar Straßenkehrer kreuzen meinen Weg. Ich liebe diese Morgenruhe. Und ein bisschen träume ich mich in ein Leben in Düsseldorf hinein…
Pünktlich um 8 Uhr komme ich an. Ich werde freundlich empfangen, beziehe mein Zimmer und schlüpfe in mein OP-Outfit: Krankenhauskittel, Thrombosestrümpfe, Netzunterhose und OP-Haube. Der Narkosearzt schaut kurz rein.
„Guten Morgen. Alles okay? Sind Sie fit und nüchtern?“
„Ja, Sie auch?“ entgegne ich. Wahrscheinlich hört er diesen Spruch täglich.
Letzte Besprechung mit dem Operateur.
Dann kommt mein plastischer Chirurg. Wir gehen gemeinsam nochmals alle Schritte durch. Er erklärt den Ablauf meiner Nasenkorrektur im Detail und macht abschließende Fotos: Profil rechts, Profil links, Frontalansicht. Diese Bilder dienen zur präzisen Planung und später zum Vorher-Nachher-Vergleich. Nicht meine besten Fotos, aber sie erfüllen ihren Zweck.
Ich werde von der OP-Schwester abgeholt. Auf dem Weg zum OP-Saal steht noch eine letzte Station an: die Waage. Gewicht und Größe sind für die exakte Dosierung der Narkose essenziell. Ich werfe einen Blick auf die Anzeige und denke: Puh, wenigstens nicht zugenommen.
Im OP-Saal ist die Stimmung locker. Im Hintergrund läuft leise Musik, die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Ich lege mich auf den Tisch, bekomme eine Kanüle am linken Arm. Die weiße Flüssigkeit fließt ein: Meine Damen und Herren, das Narkosemittel.
„Viel Spaß beim Arbeiten“, sage ich noch. Dann wird es schwarz.
Aufwachen nach der Narkose und erste Eindrücke nach der Nasenkorrektur.
Ich komme im Aufwachraum wieder zu mir. Neben mir telefoniert die OP-Schwester mit meiner besten Freundin:
„Ja, sie wacht gerade auf. Die OP verlief sehr gut. Sie können sie morgen abholen.“
Ich winke. „Wollen Sie eine Cola und Salzstangen?“ – Ja bitte!
Schmerzen habe ich keine. Dank der gut abgestimmten Narkosemischung, in der meist auch schmerzstillende Medikamente wie ein Opiat und ein Kortisonpräparat enthalten sind. Mein erster Schluck Cola ist himmlisch. Dazu ein paar Salzstangen. Ich könnte nicht glücklicher sein, dass alles reibungslos gelaufen ist.
Frisch aus dem OP: Ca. 1 Stunde nach der Nasenkorrektur.
Ich atme durch den Mund. In meiner Nase befinden sich Tamponaden. Sie stabilisieren die Nasenscheidewand und stoppen Nachblutungen in den ersten Stunden nach der OP. Unter der Nase sitzt ein kleines Mullpolster, liebevoll auch „Rotzbremse“ genannt, das Blut und Wundflüssigkeit auffängt.
Zurück im Zimmer blicke ich das erste Mal auf die Uhr. Es ist kurz nach 13 Uhr. Wenn ich gegen 9 Uhr in den OP kam, dauerte der Eingriff also etwa zwei bis drei Stunden.
Was wurde bei meiner Nasenkorrektur genau gemacht?
Am Nachmittag schaut mein Chirurg bestens gelaunt vorbei. Er erklärt mir in Ruhe, was gemacht wurde:
- Der Höcker wurde nicht gemeißelt, sondern schonend abgeschliffen. Das sei knochenerhaltender und führe zu einer natürlicheren Form.
- Die Nasenscheidewand musste nicht gerichtet werden. Woohooo.
- Die Nasenflügel blieben unverändert, da eine Reduktion unnatürlich gewirkt hätte.
- Die Nasenspitze wurde dezent angehoben, genau wie besprochen.
Ich soll jetzt für die nächsten Tage erhöht liegen, damit Schwellungen abklingen und Sekrete besser abfließen können. Ich sehe in den Spiegel: Pflaster, Schiene, eine geschwollene Nase. Das endgültige Ergebnis ist noch nicht zu erahnen und das ist vollkommen normal.
Erholung in der Klinik:
Der restliche Tag vergeht ruhig. Ich liege im Bett, schaue Serien und bekomme regelmäßig Infusionen: ein Antibiotikum zur Infektionsprophylaxe, Schmerzmittel und Kochsalzlösung zur Stabilisierung. Am Abend folgt noch eine Thrombosespritze.
Die Nacht ist unruhig. Weniger wegen Schmerzen, sondern weil ich einfach nicht müde bin. Die Nachtschwester schaut alle zwei Stunden nach mir und wechselt die Infusionen. Gegen 3 Uhr schlafe ich schließlich ein.
Am nächsten Morgen fühle ich mich erstaunlich fit. Ich putze mir vorsichtig die Zähne und tupfe mein Gesicht mit einem feuchten Waschlappen ab. Wasser darf die Nase für mindestens eine Woche nicht berühren.
Entlassung aus der Klinik nach der Nasenkorrektur.
Nach dem Frühstück kommt der Arzt und zieht die Tamponaden. Was für ein befreiender Moment. Ich kann wieder durch die Nase atmen. Da der Knochen nicht gebrochen wurde, war das Entfernen problemlos.
Gegen 11 Uhr steht meine beste Freundin vor der Klinik. Ich werde entlassen – mit Nasenschiene, viel Dankbarkeit und einem sehr guten Gefühl im Gepäck.
Die ersten Tage nach der Nasenkorrektur: Heilungsverlauf, Alltag und Entspannung.
Man könnte meinen, die ersten Tage nach einer Nasenkorrektur seien emotional aufwühlend – voller Unsicherheit, Schmerzen oder Euphorie. Bei mir war das ganz anders.
Eine überraschend unspektakuläre Heilungsphase.
Meine erste Woche nach der Nasen-OP war…richtig langweilig. Keine großen Dramen, keine besonderen Vorkommnisse. Ich hatte mich bereits vor dem Eingriff gut vorbereitet:
Das Bett frisch bezogen, Meal Prep erledigt, Getränke bestellt, die Wohnung aufgeräumt. Alles war bereit für eine stressfreie Heilungsphase.
Mein Chirurg gab mir vorsorglich Antibiotika und Schmerzmittel mit. Ich habe beides nicht gebraucht. Ich hatte keinerlei Schmerzen und auch keine Entzündung. Selbst das Schlafen in erhöhter Rückenlage war für mich kein Problem. Das war ich bereits von meiner Oberlidstraffung gewohnt (übrigens, hier geht’s zum Erfahrungsbericht zur Lidstraffung).
Keine Schmerzen, kein Stress.
Ich befolgte konsequent alle Anweisungen meines Operateurs: kein Sport, kein Bücken, keine schwer körperlichen Aktivitäten. Das fiel mir leicht. Ganz im Gegenteil, ich empfand die kleine Zwangspause sogar als wohltuend. Mein Körper konnte sich in Ruhe regenerieren.
Zweimal täglich machte ich kleine Spaziergänge durch Prenzlauer Berg, mit Nasenschiene im Gesicht und Sonnenbrille als „Tarnung“. Ehrlich gesagt: Es machte mich sogar ein wenig stolz. Ich war mittendrin im Heilungsprozess und fühlte mich gut dabei.
Übrigens: Die Tamponade habe ich an Tag 2 nach der OP schon nicht mehr gebraucht.
Eine Woche nach der Nasenkorrektur: Die Nasenschiene kommt ab und ich sehe zum ersten Mal meine neue Nase.
Endlich! Der Moment, auf den ich seit dem OP-Tag gewartet hatte, war gekommen: Die Nasenschiene durfte ab.
Auch wenn ich mich mit dem kleinen „Kunststoffhelm“ auf meiner Nase irgendwie arrangiert hatte, war ich dann doch heilfroh, als der Tag der Abnahme näher rückte.
Allergiker aufgepasst! Timing ist alles bei einer Nasenkorrektur.
Ein Tipp, den ich rückblickend gerne früher gehabt hätte: Wenn du Allergiker bist, plane deine Nasenkorrektur nicht kurz vor der Pollenzeit.
Ich hatte mit juckender Nase, tränenden Augen und dem ständigen Bedürfnis zu niesen zu kämpfen. Das waren alles Dinge, die mit Nasenschiene und Pflaster auf dem Gesicht noch unangenehmer sind. Wasser ans Gesicht bei juckenden Augen? Zu der Zeit undenkbar.
Zurück nach Düsseldorf.
Für die Abnahme der Schiene bin ich erneut von Berlin nach Düsseldorf gereist. Natürlich hätte ich theoretisch auch einen Facharzt vor Ort aufsuchen können. Doch ehrlich gesagt fühlte sich das für mich nicht richtig an. Ich wollte, dass mein Operateur die erste Einschätzung vornimmt. Schließlich kennt er die OP-Details und weiß genau, worauf es ankommt.
Der große Moment: Ich sehe zum ersten Mal meine neue Nase.
Fun Fact: Die Nasenschiene wird gar nicht direkt auf der Haut fixiert, sondern von Pflasterstreifen getragen, die zusätzlich die Haut stabilisieren.
Der Chirurg nahm sie vorsichtig ab, entfernte die Pflaster an der Nasenspitze und reinigte behutsam die Haut.
Dann schaute ich zum ersten Mal in den Spiegel.
Meine neue Nase.
Und ja, sie war noch geschwollen, ein wenig „schweinchenartig“ durch die erhöhte Spitze, wie es oft nach der OP ist. Aber: Ich konnte das Ergebnis bereits erahnen und war absolut begeistert. Die Proportionen, die Kontur, das sanfte Profil. Das alles sah bereits in dieser Frühphase schon harmonisch aus.
Eine Woche nach meiner Nasenkorrektur: Die Nasenschiene ist ab, die Nase noch geschwollen. Ich erkenne schon erste Konturen.
Was du in der ersten Wochen nach deiner Nasen-OP erwarten kannst:
Viele stellen sich den Moment der Schienenabnahme wie eine Art „Vorher-Nachher-Schock“ vor. Das ist er aber nicht. Denn:
- Die Schwellung nach einer Nasenkorrektur ist in der ersten Woche noch sehr stark ausgeprägt, besonders im Bereich der Nasenspitze.
- Die endgültige Form entwickelt sich erst über Monate.
- Wichtig ist: keine Panik, keine voreiligen Schlüsse zum Endergebnis! Geduld ist bei der Heilung nach einer Nasenkorrektur alles.
Für mich war es ein emotionaler, aber auch bestärkender Moment. Ich hatte es geschafft. Die erste Woche lag hinter mir, das Schwierigste war überstanden. Ab jetzt: Volle Heilung voraus!
3 Monate nach der Nasenkorrektur: Was hat sich verändert?
Drei Monate nach meiner Nasenkorrektur hat sich einiges verändert: sowohl körperlich, optisch, als auch mental.
Wasser im Gesicht und der Luxus des Alltäglichen.
Schon kurz nach der Abnahme der Nasenschiene fühlte ich mich freier. Das erste Mal, als ich mein komplettes Gesicht wieder unter fließendes Wasser halten konnte, war ein Moment puren Glücks.
Es sind halt die kleinen Dinge im Leben.
Doch auch wenn äußerlich schon vieles verheilt wirkte: Der Heilungsprozess einer Nase aus Knochen und Knorpel ist langwierig. Schwellungen bauen sich extrem langsam ab. Teilweise über Monate hinweg. In den ersten Wochen hatte ich gefühlt jeden Tag „eine neue Nase“. Sie sah täglich anders aus. Mal schmaler, mal rund. Das war nicht nur verrückt, sondern mitunter auch witzig.
Eine Freundin, die ihre eigene Nasenoperation bereits 2013 hinter sich hatte, hatte mich darauf vorbereitet:
„Du wirst monatelang ein komisches Verhältnis zu deiner neuen Nase haben.“
Sie hatte recht. Es war eine Mischung aus Staunen, Zweifeln und langsamem Vertrautwerden. Und es war sehr hilfreich, das von jemandem zu hören, der selbst durch denselben Prozess gegangen ist und deutlich beruhigender als die nüchterne Erklärung eines Facharztes.
Gefühl in der Nasenspitze und das große Schnäuzverbot.
Die Nasenspitze war anfangs noch hart und gefühllos. Das ist im Übrigen vollkommen normal. Erst nach etwa 8 Wochen kehrte das Gefühl allmählich zurück. Auch das Schnäuzen war bis dahin absolut tabu.
Warum? Weil bei einer Nasenkorrektur intern genäht wird und zwar meist in der Nasenscheidewand oder an der Knorpelstruktur. Diese Fäden sind in der Regel selbstauflösend, um das schmerzhafte Ziehen zu vermeiden. Nach rund 10 Wochen war mein innerer Faden vollständig aufgelöst.
In der Zwischenzeit war mein bester Freund der Q-Tip. Da ich meine Nase nicht schnäuzen durfte, aber trotzdem zwischendurch Schleim entfernen musste, habe ich mit Wattestäbchen ganz vorsichtig gereinigt. Nicht gerade sexy, aber extrem hilfreich.
Zurück ins Wasser: Schwimmen nach der Nasen-OP.
Nach 8 Wochen bekam ich grünes Licht: Ich durfte wieder schwimmen gehen. Als passionierte Schwimmerin hatte ich absurde Ängste: „Was, wenn meine Nase im Wasser abfällt“? Tat sie natürlich nicht. Das erste Schwimmtraining war ein befreiender Moment.
Das Chlorwasser hat sich übrigens absolut unproblematisch angefühlt. Ein gutes Zeichen, dass auch die innere Heilung gut verlaufen war.
3 Monate nach der Nasenkorrektur: Ein neues Profil, das zu mir passt.
In den vergangenen drei Monaten hat sich meine Nase sichtbar „gesetzt“. Die anfangs etwas hochgezogene „Schweinchennase“ ist verschwunden.
Was geblieben ist, ist ein sehr natürliches und harmonisches Ergebnis, das perfekt zu meinem Gesicht passt.
Ich weiß, dass die finale Form meiner Nase sich über weitere neun Monate noch leicht verändern kann. Aber schon jetzt bin ich sehr zufrieden. Nicht nur mit dem ästhetischen Ergebnis, sondern auch mit dem Gefühl, eine Entscheidung getroffen zu haben, die zu 100 % richtig für mich war.
Mein Fazit zur Nasenkorrektur.
Würde ich die Nasenkorrektur noch einmal machen?
Ja. Jederzeit.
Die Entscheidung zur OP war für mich nicht nur ästhetisch, sondern auch emotional bedeutsam. Ich habe etwas losgelassen, was mich jahrelang belastet hat und gleichzeitig etwas Neues gewonnen: Selbstbewusstsein, Leichtigkeit und das gute Gefühl, mich im Profil nicht mehr „verstecken“ zu müssen.
Natürlich braucht so eine Entscheidung Mut und Geduld. Die Heilungszeit ist lang, das Ergebnis entwickelt sich über Monate. Aber mit dem richtigen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, realistischer Erwartung und ein bisschen Disziplin im Heilungsprozess lohnt sich jeder einzelne Schritt.
Und ja, ich habe jetzt eine kleine Nasen-Obsession entwickelt.
Seit meiner OP ertappe ich mich ständig dabei, anderen Menschen auf die Nase zu schauen. Ich analysiere, vergleiche, bewundere. Man könnte fast sagen: Ich bin zur heimlichen Nasenästhetik-Kritikerin geworden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Nasenkorrektur.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Nasenkorrektur?
Die vollständige Heilung kann bis zu 12 Monate dauern. Erste Ergebnisse sind bereits nach wenigen Wochen sichtbar, aber Schwellungen – vor allem an der Nasenspitze – bauen sich sehr langsam ab. Nach ca. 3 bis 6 Monaten ist das Ergebnis meist gut erkennbar, das finale Ergebnis zeigt sich oft erst nach einem Jahr.
Wann darf man nach der Nasen-OP wieder Sport machen?
Leichte Spaziergänge sind schon nach wenigen Tagen erlaubt. Mit Sport solltest du aber mindestens 6 Wochen pausieren, insbesondere mit Kontaktsportarten. Schwimmen ist meist nach 8 Wochen wieder möglich. Wie immer gilt: Alles in Rücksprache mit deinem Chirurgen!
Ist eine Nasenkorrektur schmerzhaft?
Überraschend viele berichten (wie ich) von keinen oder nur sehr geringen Schmerzen nach der OP. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Postoperativ sind eher Schwellungen, Druckgefühle und das erschwerte Atmen durch die Nase belastend, aber meist gut auszuhalten.
Wie sieht man direkt nach der Nasen-OP aus?
Nach der OP trägt man für etwa 7 Tage eine Nasenschiene. Dazu kommen Pflaster und ggf. Tamponaden. Schwellungen und blaue Flecken, vor allem unter den Augen, sind häufig, verschwinden aber nach 10–14 Tagen. Gesellschaftsfähig ist man je nach Verlauf nach etwa 2 Wochen.
Wann sieht man das endgültige Ergebnis der Nasenkorrektur?
Ein erstes Ergebnis ist nach Abnahme der Schiene sichtbar, aber durch Schwellungen noch nicht repräsentativ. Das endgültige Ergebnis zeigt sich nach 9 bis 12 Monaten, wenn alle Gewebeschichten vollständig verheilt sind.
Was kostet eine ästhetische Nasenkorrektur?
Die Kosten liegen in Deutschland durchschnittlich zwischen 4.000 € und 8.000 €, je nach Komplexität, Klinikstandort und Erfahrung des Chirurgen. Bei funktionellen Problemen (z. B. mit der Nasenscheidewand) kann die Krankenkasse einen Teil übernehmen. Rein ästhetische Eingriffe müssen selbst gezahlt werden.
Kann man nach einer Nasen-OP wieder normal atmen?
Ja, in der Regel sogar besser, wenn funktionelle Einschränkungen wie eine schiefe Nasenscheidewand mitkorrigiert wurden. Wichtig ist eine sorgfältige Nachsorge und Geduld während der Heilungsphase.
Wie lange sollte man nach einer Nasenkorrektur nicht schnäuzen?
Mindestens 6–8 Wochen sollte man auf das Schnäuzen verzichten, um die inneren Nähte zu schützen und keine Blutungen oder Verletzungen zu riskieren. Reinigung sollte in dieser Zeit nur sehr sanft mit Wattestäbchen erfolgen.