Sanfte Schönheit ohne Skalpell: Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure.
Der Wunsch nach einem frischen, wachen Aussehen kennt kein Alter. Aber immer mehr Frauen entscheiden sich bei der Bekämpfung von Falten bewusst gegen invasive Eingriffe wie ein Facelift und setzen stattdessen auf moderne, minimal-invasive Alternativen. Kein Wunder, denn die Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure ist heute sicherer, vielseitiger und effektiver denn je.
Der weltweite Markt für dermale Filler lag 2023 bereits bei über 4 Milliarden US-Dollar, mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 10,5 % jährlich. Der Trend ist eindeutig: Die Nachfrage nach sanften, natürlichen Ergebnissen wächst und mit ihr auch die Forschung auf dem Gebiet der Hyaluron-Fillern.
Doch wie kam es eigentlich dazu, dass ausgerechnet Hyaluronsäure heute bei der Faltenbehandlung als Goldstandard gilt? Der Weg dorthin war lang: Schon vor über 100 Jahren wurde Eigenfett verwendet, später kamen Silikon und tierisches Kollagen zum Einsatz im Gesicht. Oft mit teils gravierenden Nebenwirkungen. Erst Hyaluron brachte den entscheidenden Durchbruch: gut verträglich, reversibel dank Hyaluronidase (Hylase) und vielseitig einsetzbar.
Trotz der großen Beliebtheit ist der Markt – anders als bei Botox – nicht streng reguliert. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen: Welche Produkte werden verwendet? Welche Technik kommt zum Einsatz? Und welche Risiken sollte man bei einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure kennen?
Auf dieser Seite erfährst du alles, was du über eine Faltenbehandlung mit Hyaluron wissen musst: von den verschiedenen Behandlungszonen über Produktunterschiede bis hin zu Risiken und Nebenwirkungen.
Behandlungszonen: Welche Falten lassen sich mit Hyaluron unterspritzen?
Augenringe.

Marionettenfalten.

Nasolabialfalten.

Plisseefalten.

Hyaluron-Spritztechniken im Gesicht: So entstehen natürliche Ergebnisse bei der Faltenbehandlung.
Die Auswahl der richtigen Injektionstechnik bei der Faltenunterspritzung ist entscheidend für ein harmonisches, sicheres und vor allem natürlich wirkendes Ergebnis. Je nach Behandlungszone kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Die jeweilige Injektionstechnik ist angepasst an die Gesichts-Anatomie, die Hautstruktur und das gewünschte Endergebnis. Dabei wird zwischen Nadel und Kanüle unterschieden: Während Nadeln punktgenauer arbeiten, erlaubt die stumpfe Kanüle eine atraumatische (gewebeschonende) Verteilung des Fillers mit weniger Blutergüssen und einem geringeren Verletzungsrisiko. Hier ein Überblick über bewährte Techniken in den jeweiligen Gesichtsarealen:
Augenringe (Tränenrinne).
Technik:
Meist wird hier mit einer stumpfen Kanüle gearbeitet, um Blutgefäße und Nerven unten den Augen zu schonen. Die Hyaluronsäure wird in einer linearen Retrograde Technik entlang der Tränenrinne appliziert – also beim Zurückziehen der Kanüle gleichmäßig abgegeben.
Ziel:
Sanftes Auffüllen ohne Überkorrektur, da der Bereich unter den Augen sehr empfindlich ist und selbst kleinste Volumenzunahmen sichtbar sind.
Nasolabialfalten.
Technik:
Hier wird häufig die Fächertechnik oder die serial puncture Technik (punktuelle Mehrfachinjektionen) eingesetzt, je nachTiefe der Falte. Sowohl Nadel als auch Kanüle sind möglich, abhängig vom Gewebe und individuellen Voraussetzungen, also der Hautdicke, Elastizität, Faltentiefe, Mimik und Anatomie, Vorbehandlungen oder Narben.
Ziel:
Volumenaufbau im mittleren Drittel des Gesichts, um die Falte optisch zu entspannen, ohne die Mimik zu blockieren.
Marionettenfalten.
Technik:
Die Towertechnik (senkrechtes Setzen kleiner „Türme“ aus Hyaluron) oder die lineare Retrograde Technik mit Kanüle sind bei der Behandlung von Marionettenfalten gängig. Bei stärker ausgeprägten Falten wird zusätzlich seitlich Volumen gegeben, um die Mundwinkel anzuheben.
Ziel:
Harmonisierung der Mundpartie, Anhebung der Mundwinkel, ohne „aufgespritzt“ oder „puffy“ zu wirken.
Pliseefältchen (Oberlippenfältchen).
Technik:
Feinste Injektionen mit der Nadel in Microbolus-Technik oder als feine Linien entlang der Lippenfältchen, manchmal auch kombiniert mit Needling oder Skinbooster-Technik. Bei sehr feiner Haut ist eine monophasische Hyaluronsäure mit niedriger Viskosität ideal.
Ziel:
Glättung feinster Linien an der Oberlippe bei Erhalt der natürlichen Lippenstruktur, ohne Volumen zu erzeugen, wo keines gewünscht ist.
Hyaluron-Filler im Vergleich: Restylane, Juvéderm, Belotero und Teosyal.
Nicht jeder Hyaluron-Filler ist gleich. Die Wahl des richtigen Produkts spielt eine entscheidende Rolle für das Behandlungsergebnis. Je nach Behandlungszone, gewünschtem Effekt und Hautbeschaffenheit brauchst du das passende Produkt. Zu den weltweit führenden Marken gehören Restylane, Juvéderm, Belotero und Teosyal. Alle arbeiten mit quervernetzter Hyaluronsäure, unterscheiden sich jedoch in Konsistenz, Haltbarkeit, Fließverhalten und Viskoelastizität und somit auch in ihrer Eignung für bestimmte Gesichtsareale.
Restylane von Galderma.
Restylane gilt als Pionier unter den Fillern und bietet ein breites Sortiment für Oberflächenkorrekturen bis hin zum Volumenaufbau.


Juvéderm von Allergan Aesthetics.
Juvéderm zeichnet sich durch seine geschmeidige Textur und lange Haltbarkeit aus und besonders beliebt bei der Lippen- und Volumenbehandlung.

Belotero von Merz Aesthetics.
Belotero ist bekannt für seine weiche Integration ins Gewebe und somit ideal für feine Fältchen wie Plisseefältchen oder die Tränenrinne.

Tesoyal von Teoxane.
Teosyal punktet mit seiner Schweizer Herstellung und innovativen Formeln. Darunter auch spezielle Varianten mit Lidocain für eine schmerzärmere Anwendung.

Jede Marke bietet unterschiedliche Produktlinien: von sehr leichten Hyaluron-Gels bis hin zu stark vernetzten, strukturbildenden Fillern. Entscheidend bei einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure ist dabei nicht nur der Markenname, sondern das richtige Produkt für den richtigen Bereich im Gesicht. Was natürlich nicht fehlen darf: die fachkundige Ausführung durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.
Monophasisch oder biphasisch? Unterschiede bei Hyaluron-Fillern.
Bei der Auswahl eines geeigneten Fillers für die Faltenunterspritzung spielt nicht nur die Marke, sondern auch die Struktur des Fillermaterials eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen monophasischen (Single-Phase) und biphasischen (Duplex) Hyaluronsäure-Produkten. Beide haben unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungsgebiete.
Monophasische Hyaluron-Filler bestehen aus einer gleichmäßigen Gelstruktur, die besonders homogen und weich ist. Sie lassen sich sehr gut im Gewebe verteilen, integrieren sich fein und sind ideal für sensible oder oberflächennahe Bereiche wie die Tränenrinne, Plisseefältchen oder feine Lippenlinien. Marken wie Juvederm und Teosyal arbeiten bevorzugt mit dieser Technologie.
Biphasische Hyaluron-Filler hingegen bestehen aus unterschiedlich großen Hyaluronsäure-Partikeln in einer Trägersubstanz. Sie sind stabiler und etwas strukturierter. Perfekt für tiefere Falten wie Nasolabialfalten oder zum Volumenaufbau in den Wangen oder entlang der Kieferlinie. Produkte wie Restylane sind klassische Vertreter dieser Kategorie.
Welche Variante zum Einsatz kommt, hängt vom individuellen Hautbild, dem gewünschten Effekt und dem anatomischen Bereich ab. Wichtig ist: Beide Typen können hervorragende Ergebnisse liefern, wenn sie richtig ausgewählt und professionell angewendet werden (Wink mit dem Facharzt-für-Plastische-und-Ästhetische-Chirurgie-Pfal!)
Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure: Danger Zones im Gesicht.
Die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure gilt als minimal-invasiv, doch insbesondere im mittleren Gesichtsdrittel birgt sie potenzielle Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. Hier verlaufen feine, aber hochsensible Blutgefäße, die in direkter Verbindung zu Auge und Gehirn stehen: darunter die Arteria angularis oder die Arteria supratrochlearis. Wird Hyaluron versehentlich intravaskulär injiziert, kann es in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Komplikationen wie Sehstörungen, Erblindung oder sogar einem Schlaganfall kommen.
Besonders die Augenpartie (Tränenrinne, Augenringe) gilt als sogenannte Danger Zone. Neben der Gefäßlage ist auch der Lymphfluss ein sensibler Faktor: Wird zu viel oder zu tief injiziert, kann es zu Stauungen, Schwellungen oder einem maskenhaften Aussehen kommen.
Deshalb gilt: Wer im Bereich der Nase, Augen oder Wangen mit Hyaluron arbeitet, braucht ein tiefes Verständnis der anatomischen Strukturen, viel Erfahrung und den verantwortungsvollen Einsatz geeigneter Techniken und Produkte. Aufklärung, Sicherheit und medizinisches Know-how stehen hier an erster Stelle!
Nebenwirkungen bei der Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure.
Auch wenn die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure als risikoarm gilt, ist sie nicht frei von möglichen Nebenwirkungen. Leichte Reaktionen wie Schwellungen, Rötungen, blaue Flecken (Hämatome) oder ein leichtes Druckgefühl direkt nach der Behandlung sind normal und klingen meist innerhalb weniger Tage ab.
Seltene, aber ernste Nebenwirkungen bei der Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure entstehen meist in sogenannten Danger Zones (siehe oben) wie Glabella oder Nasolabialregion. Wird dort versehentlich ein Gefäß getroffen, kann es zu Sehstörungen, Erblindung oder, in Extremfällen, einem Schlaganfall kommen.
Im Falle einer Gefäßkomplikation ist schnelles Handeln entscheidend: Durch das Enzym Hyaluronidase (Hylase) kann der Filler aufgelöst und die Durchblutung im besten Fall wiederhergestellt werden. Daher sollte die Behandlung ausschließlich von erfahrenen medizinischen Fachkräften (Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie) mit anatomischem Fachwissen durchgeführt werden und nie in ungeschulten Händen, oder gar von Heilpraktikern. Auch, wenn sie laut Gesetzgeber Hyaluron verabreichen dürfen.
Eine sorgfältige Aufklärung vor der Behandlung, realistische Erwartungen und eine kompetente Nachsorge sind der Schlüssel zu einem sicheren und ästhetisch harmonischen Ergebnis.
Vorbereitung und Nachsorge bei der Faltenunterspritzung: Das kannst du selbst tun!
Für ein optimales Ergebnis der Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure ist nicht nur die richtige Technik entscheidend. Auch deine eigene Vorbereitung und Nachsorge spielen eine wichtige Rolle. Vor der Behandlung solltest du auf blutverdünnende Mittel wie Aspirin, Alkohol und intensiven Sonnengenuss verzichten. Nach dem Termin gilt: Kühlen, kein Sport, keine Sauna und vor allem: Geduld. Leichte Schwellungen sind normal, das endgültige Ergebnis zeigt sich meist erst nach einigen Tagen. Und nicht vergessen: Weniger ist oft mehr, besonders im Gesicht!
FAQ - Häufige Fragen zur Faltenbehandlung mit Hyalurnsäure
Wie lange hält das Ergebnis?
Je nach Region, Produkt und Stoffwechsel ca. 6 bis 18 Monate.
Ist die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure schmerzhaft?
Meist gut auszuhalten. Viele Filler enthalten bereits ein lokales Betäubungsmittel (Lidocain).
Wie schnell bin ich nach einer Unterspritzung wieder gesellschaftsfähig?
In der Regel sofort oder nach 1-2 Tagen, kleine blaue Flecken sind möglich.
Wieviel kostet eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure?
Die Behandlung beginnt ab 350 EUR, je nach Areal und Produkt. Finger weg von Billiganbietern. Hier wird oft an Sicherheit, Qualität oder Erfahrung gespart.